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Fasten: Warum Verzicht so heilsam ist!

Tasse Tee Fasten

Warum Fasten kein Verzicht ist, sondern die Selbstheilungskräfte in unserem Körper aktiviert. 

Für viele bedeutet Fasten ein Verzicht. Verzicht an der Freude am Essen oder der Verzicht sich etwas Gutes zu tun. Jedoch geht es beim Fasten um viel mehr als einfach nichts zu essen. Besonders beim bewussten Fasten können wir uns auf so vielen Ebenen etwas Gutes tun. Wir unterstützen vielmehr unseren Körper dabei, die Heilungsprozesse auf körperlicher wie geistiger Ebene zu stärken und können somit auch den Verlauf von Krankheiten positiv beeinflussen.

Seit mehr als 3 Jahren faste ich zweimal im Jahr (Frühling und Herbst) für 7 Tage. Für mich bedeutet die Zeit des Fastens innezuhalten und mich wieder ein Stück mehr mit meinem Körper und meiner Seele zu verbinden. Desto mehr freue ich mich anschließend auch wieder auf die Aufbautage. Es ist wirklich ein besonderer Genuss nach einer Fastenperiode langsam wieder mit dem Essen zu beginnen. Alles schmeckt viel intensiver und mir wird immer wieder aufs Neue bewusst, wie oft wir vor lauter Vielfalt, Schnelllebigkeit und Geschmacksverstärkern, gar nicht mehr richtig wahrnehmen, was unserem Körper wirklich guttut.

Was passiert in unserem Körper, wenn wir Fasten?

Wenn Zucker aus Kohlenhydraten oder Proteinen als Energiequelle gerade nicht vorhanden sind, stellt unser Körper ohne Probleme auf eine Ketonverbrennung um. Die Ketose bezieht sich auf den Fettstoffwechsel, bei dem unser Körper aus den Fetten unserer Ernährung Ketone bildet, die unser Gehirn und den gesamten Körper mit Energie versorgen. Die meisten Menschen befinden sich in einem Glukosestoffwechsel, bei dem die Energie vor allem aus Kohlenhydraten gewonnen wird, länger dauert und mehr Arbeit verursacht. Die Umstellung auf Ketose ist ein ganz automatischer Prozess, der unserem Körper sehr bekannt ist. Das heißt, Glukose ist gar nicht notwendig – wie man lange angenommen hat -, denn der Körper verbrennt stattdessen einfach Ketone. 

Fasten ist nichts Ungewöhnliches, sondern ganz im Gegenteil etwas komplett Natürliches. Gefastet wird bereits seit vielen Jahrhunderten – und das nicht nur weil es im Trend liegt, den Körper entschlackt oder aus religiösen Gründen, sondern einfach, weil es nichts zum Essen gab. In der modernen Überfluss-Gesellschaft, in der wir leben, befinden wir uns jedoch in einem endlosen Sommer, der uns fast immer sämtliche Lebensmittel zur Verfügung stellt. Das uralte Notprogramm, welches normalerweise in Hungerperioden einsetzt, kann heutzutage, bewusst eingesetzt, sehr hilfreich werden. Denn sobald beim Fasten eine Umstellung auf den Fettstoffwechsel einsetzt, kann der Körper den angesammelten Überfluss wieder ins Gleichgewicht bringen. 

In der Regel sind über Nacht die Glykogen-Reserven der Kohlenhydrate bereits aufgebraucht. Würden wir das nächtliche Fasten nicht durch unser Frühstück (Break-fast) brechen, dann würden wir direkt in den Fettstoffwechsel übergehen. Das gilt jedoch nur für das bewusste Fasten, wo der Körper in Bewegung bleibt und die Muskeln fördert, sonst wird eher Muskeleiweiß verbrannt. Denn sobald nach dem ersten Tag das Glykogen verbraucht ist und keine weiteren Kohlenhydrate sowie keine oder kaum Proteine in den Stoffwechsel kommen, bleibt eben nur noch das Fett.  

Wie wirkt sich jedoch das bewusste Fasten auf uns aus? 

Befinden wir uns in einer Fastenperiode fährt der Körper seine Aktivitäten auf natürliche Weise weitestgehend herunter und nutzt nun die Zeit der ausbleibenden Nahrung für sämtliche Regenerationsarbeiten. Je länger wir fasten, desto stärker ist das Regenerationspotential. Selbst kurze Fastenzeiten können bereits einen starken Einfluss haben. Die freien Kapazitäten werden genutzt, um die inneren Abläufe wieder zu beschleunigen. Denn durch unser oft übertriebenes und endloses (Über-) essen und den dadurch angesammelten Müll, verlangsamt sich unser System, unsere Vitalität nimmt ab und wir werden anfälliger für Krankheiten. 

Ruhe Auszeit Fasten

Beim bewussten Fasten ist es besonders wertvoll sich selbst ebenfalls eine Pause zu gönnen. Zum einen werden dadurch die innerlichen Körperprozesse unterstützt und zum anderen können wir unsere Batterien wieder aufladen. Ein wichtiger Aspekt in unserem immer schneller werdenden Lebensstil. 

Ein weiterer Effekt ist, dass beim Fasten der Fluss des Blutes erleichtert und bei ausreichendem trinken, verflüssigt wird. Dadurch kommt unsere Lebensenergie wieder mehr in Schwung und wird weiter am Leben gehalten. Unser Entgiftungsorgan, die Leber, die besonders viel in Zeiten des Fastens beschäftigt ist, regeneriert sich dadurch wesentlich besser als durch andere Maßnahmen. Neben der Regeneration der Leber werden auch alle anderen Organe ebenfalls positiv beeinflusst, erholen und erneuern sich. 

Unsere Seele nutzt die körperlichen Reparaturarbeiten ebenfalls für sich und wird entlastet. Schattenthemen können auftauchen und einfacher losgelassen werden. Loslassprozesse setzen sich in Gang, aufgestaute Energien und Emotionen können integriert oder verabschiedet werden. Durch das Fasten erlauben wir der Seele zu erkennen, dass sie nicht der Körper ist, sondern einen Körper hat. Die körperliche Reinigung, die auf verschiedenen Ebenen stattfindet, wirkt sich ebenso positiv auf unsere Energielaufbahnen und Energiezentren aus. Auf körperlicher Ebene werden die Blutgefäße gereinigt und auf energetischer Ebene erfolgt die Reinigung unserer Meridiane, den Nadis und der Chakren. Je bewusster wir uns mit dem Fasten beschäftigen, desto tiefer dringen wir in die unterschiedlichen Bereiche unseres Seins ein und fördern die weitere Entfaltung unseres spirituellen Wesens. 

10 Gründe warum Fasten so wertvoll ist 

  • Das Regenerationsprogramm des Körpers läuft auf Hochtouren und die Selbstheilungskräfte des Körpers werden nachhaltig wirksam. Unser Körper ist in der Lage seine intakte Gesundheit komplett selbst wiederherzustellen.
  • Die körpereigene Abwehr wird gestärkt und das Immunsystem wird beim Fasten komplett erneuert. Beispielsweise ist das Immunsystem bereits nach 4 Tagen fasten zu 40% regeneriert. 
  • Die Stammzellen (die ursprünglichen Zellen der Reparatur und Neubildung) vermehren sich und bauen somit das gesamte System wieder auf. Die gesunden Zellen im Körper werden gestärkt und die kranken, degenerierten Zellen geschwächt und aussortiert. 
  • Der CRP-Wert, also der Entzüdungsmarker im Blut sinkt und Entzündungen, Allergien, Autoagressions-Probleme gehen zurück. Ein sehr wichtiger Aspekt, da Entzündungen im Körper bei den meisten Krankheiten beteiligt sind. 
  • Die Degeneration unseres Gehirns wird vorgebeugt. Wir können uns wieder besser Konzentrieren und den Fokus schärfen. 
  • Das überfällige Gewicht wird abgebaut. Beim Fasten nähern wir uns von beiden Seiten wieder an unser persönliches Idealgewicht an. Das gilt für Über- und Untergewicht. 
  • Die Bakterienbesiedelung im Verdauungsdrakt wird komplett ausgetauscht und die Darmflora verbessert sich. Dies Dauert meist 3 Tage. Denn solange bestimmte Bakterien die Oberhand im Darm haben, üben diese einen großen Einfluss auf unser Essverhalten und unser ständiges Hungergefühl aus. Während des Fastens haben die hilfreichen Verdauungsmikroben dann genügend Zeit sich wieder in ausreichender Anzahl anzusiedeln und die Darmschleimhaut instand zusetzten. 
  • Die Sinne werden auf allen Ebenen gestärkt und ein achtsamer Genuss ist nach dem Fasten viel einfacher möglich. Wir schmecken und riechen viel differenzierter, was uns wirklich guttut. 
  • Das Loslassen von verschiedenen Themen kann beim Fasten unterstützt werden. Wir erkennen eher unsere Abhängigkeiten und können diese besser integrieren. Wir fühlen uns oft freier und spüren mehr.
  • Die Rundumerneuerung des Fastens findet auf vielen Ebenen statt. Je bewusster wir dabeibleiben, desto mehr können wir neben der körperlichen Ebene auch unsere energetische und seelische Vitalität entfalten und verstärken.

Meine Fasten Erfahrungen und Ernährungsumstellung

Warum ich damals mit dem Fasten angefangen habe, lag an verschiedenen gesundheitlichen Problemen, wie dem plötzlichen Ausbruch einer Akne und immer wiederkehrenden Darmbeschwerden. Was sich durch das Fasten und der bewussten Auseinandersetzung mit den vermutlichen Ursachen wesentlich verbessert hat. Abgesehen von den vielen positiven gesundheitlichen Aspekten ist Fasten für mich mittlerweile deshalb so besonders geworden, da ich mir und meinem Körper in dieser Zeit eine echte Pause gebe. Denn wie oft passiert es uns, dass wir aus Gewohnheit, Zeitmangel, Langeweile, Frustration etc. einfach schnell und unbedacht, die gerade verfügbaren Lebensmittel konsumieren, anstatt bewusst auf uns zu achten und unserem Körper ehrlich zu lauschen. 

Seitdem ich bewusster mit meiner Ernährung umgehe, spüre ich auch schneller, was meinem Körper guttut und was nicht. Somit verändert sich je nach Lebenssituation und Lebensstil meine Ernährung nach wie vor. Mittlerweile ist sie auch nicht einfach nur noch vegan, sondern pflanzlich vollwertig. Das heißt Zucker, Gluten und Alkohol kommen kaum noch vor und abwechselnd esse ich sogar Lektinfrei oder/und Keto-Vegan. Natürlich gibt es Ausnahmen, die ich mir jedoch wesentlich bewusster und mit mehr Freude als früher nehme. Fasten ist für mich somit eine der schönsten und nachhaltigsten Methoden, um meine eigenen Selbstheilungskräfte im Körper zu aktivieren, mein Immunsystem zu stärken und mich eigenverantwortlich und vor allem auch nachhaltig für meine Gesundheit einzusetzen.

Die Zeit nach dem Fasten

Besonders wichtig und ausschlaggebend ist die Zeit nach dem Fasten. Denn hier besteht eine wunderbare Möglichkeit sich von den Nahrungsmitteln zu trennen, die einem nicht weiter stärken und sich denjenigen zu widmen, die einem wirklich guttun. Je nach Fastenziel können in und nach den Aufbautagen neue Erfahrungen in den Alltag integriert und nachhaltige Veränderungen vorgenommen werden. Wer die ersten Wochen nach dem Fasten bis hin zu den ersten zwei Monaten dran bleibt und die neuen Erkenntnisse miteinbezieht, hat eine starke Basis geschaffen, um nicht wieder in alte Muster oder Gewohnheiten zurück zu fallen. Denn um Neues integrieren zu können, muss man sich auch vom Altem verabschieden. Damit sind nicht nur Lebensmittel gemeint, sondern auch Verhaltens- und Gewohnheitsmuster. Schlussendlich darfst du dir hier die Frage stellen, wo du bereit für Veränderungen bist und wie du das Fasten für dich einsetzten möchtest. 

Hast du schon mal gefastet und Erfahrungen damit sammeln können? Oder ist es vielleicht gerade ein guter Zeitpunkt, deinen Körper zu entlasten und dein Immunsystem zu kräftigen? Wenn du darüber nachdenkst, selbst einmal das Fasten auszuprobieren, dann suche dir einen passenden Zeitpunkt aus, damit du dich bewusst darauf einlassen kannst. Informiere dich auch ausreichend, um zu entscheiden, ob und welche Art von Fasten für dich in Frage kommt. 

Quellen 

Dr. med. Steven R. Gundry: Böses Gemüse. Wie gesunde Nahrungsmittel uns krank machen.  
Dr. Rüdiger Dahlke: Die Peace-Food-Keto-Kur.
Dr. Rüdiger Dahlke: Jetzt einfach fasten.
Flowin: fasting for three days can regenerate entire immune system, study finds https://www.flowin.com/index.php?page=blog_post&blog_id=79
Baineffect: Ketone für Athleten – nutze die Keto-power für deine sportliche performance! https://www.brain-effect.com/magazin/ketone-fuer-sportler

Bildernachweis:

Nathan Dumlao: Tasse Tee einschenken
Carli Jeen: Tasse mit Buch

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